Pastorinnen feiern: Ordination – Krone des Lebens?

Sat, 15 Feb 2014 19:55:05 +0000 von Johanna Schröder

Johanna Schröder predigt bei Fest im Osnabrücker Land

Die ket-Vorsitzenden Johanna Schröder aus Syke ist die Festpredigerin bei der Osnabrücker Feier zum 50jährigen Jubiläum des Pastorinnengesetzes in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Das Fest mit Gottesdienst und Frauenmahl findet am Freitag, den 4. Juli 2014 in Bad Rothenfelde im Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte statt. Veranstalter ist der Ev.-luth. Kirchenkreisverband Osnabrück-Stadt und –Land. Die Einladung der drei Superintendenten Hentschel, Pannen und Loos wird an rund 70 Pastorinnen, Vikarinnen und Theologiestudentinnen ergehen. Johanna Schröder war selbst im Osnabrücker Land tätig: Von 1997 bis 2009 war sie Pastorin in Vehrte im damaligen Kirchenkreis Georgsmarienhütte.

Das Fest findet in Bad Rothenfelde statt, weil hier mit Vikarin Elisabeth Schneemelcher ab November 1947 vermutlich die erste Frau im Osnabrücker Land mit geistlichen Aufgaben betraut wurde. Es steht unter dem Motto „Ordination – Krone des Lebens?“ Die Erfahrungen der ersten Theologinnen, die lange und beharrlich für das Ordinationsrecht kämpfen mussten und sich nicht durch frauenfeindliche Äußerungen („Heiratet das Zeug doch weg“) entmutigen ließen, spiegeln sich in dem Spruch: „Hinfallen – Aufstehen – Krone richten – Weitergehen“. Auch das Pastorinnengesetz von 1964 gewährte noch nicht die völlige Gleichstellung der Frauen im Amt. Bevor sie ein Gemeindepfarramt übernehmen konnten, mussten sie sich fünf Jahre lang in einem Sonderpfarramt bewähren. Und auch dann konnten sie nur in eine Gemeinde gehen, in der es noch mindestens einen männlichen Kollegen gab. Dass sie eventuelle Heiratsabsichten dem Landeskirchenamt mitteilen mussten, mag man noch verstehen, dass aber mit der Eheschließung das Dienstverhältnis endete, löste schon damals Empörung aus und war nicht mehr lange zu halten. Bereits nach fünf Jahren, 1969, wurde die Zölibatsklausel gestrichen.

Der Bibelvers „Sei getreu bis in den Tod, so will ich Dir die Krone des Lebens geben“ wird das Geleitwort für den Gottesdienst sein. Treue und Beharrlichkeit zeichnet all die Frauen aus, die lange Wartezeiten zwischen den Ausbildungsgängen und als Kandidatinnen des Predigtamtes bestehen mussten. Im Gottesdienst wird beispielhaft an das Wirken von Pastorin Schneemelcher sowie von Pastorin Ursula Heintke aus Berge und von Landessuperintendentin Doris Janssen-Reschke aus Osnabrück erinnert werden. Aber auch die Visionen junger Theologinnen zur eigenen beruflichen Zukunft und zur Zukunft der Kirche sollen zur Sprache kommen
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